Führungsstile im modernen Kleinunternehmen

Vor 30 Jahren war die Sachlage noch ziemlich eindeutig: Der Chef ist Chef und weil er der Chef ist, wird er auch wissen, was richtig ist. Inzwischen haben aber Unternehmen auf der ganzen Welt erkannt, dass nicht nur die Arbeiter und Angestellt bzw. der Markt für schlechte Ergebnisse verantwortlich sind. Ganz im Gegenteil, am entschiedensten für den Erfolg eines Unternehmens oder eines Projekts ist die Performance des Chefs oder Leaders. Denn wie es so schön heißt: Der Fisch stinkt vom Kopf her.

Das gilt natürlich ganz besonders für Kleinunternehmen mit nur wenigen Hierarchiestufen. Wird hier der falsche Führungsstil nur von einem einzelnen Vorgesetzten angewendet, dann kann das schnell das Bestehen der ganzen Firma gefährden. Deshalb wollen wir in diesem Ratgeber einen Blick auf verschiedene Führungsstile im modernen Kleinunternehmen werfen und der Frage nachgehen, was denn jetzt eigentlich der perfekte Führungsstil ist.

Der perfekte Führungsstil

Der perfekte Führungsstil ist ein Thema, um dass herum sich inzwischen eine millionenschwere Servicebranche aufgebaut hat. Tausende Coaching und Consulting Firmen auf der ganzen Welt versprechen das optimale Ergebnis nach nur einem einzelnen Seminar – gegen horrende Preise versteht sich.
Dabei gibt es jedoch ein kleines Problem: Den perfekten Führungsstil gibt es gar nicht. Denn erstens sind wir Menschen alle unterschiedlich. Und das bedeutet, dass jede Person einen anderen Vorgesetzten braucht, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Darüber hinaus erfordern unterschiedliche Situation, Branchen und geografische Gegebenheiten ebenfalls unterschiedliche Herangehensweisen.
Der perfekte Führungsstil ist also immer der, der für die entsprechende Situation perfekt ist. Ja richtig, diese Aussage ist nicht wirklich hilfreich, wenn man den eigenen Führungsstil verbessern will. Deshalb wollen wir im folgenden 4 grob definierte Führungsstile vorstellen, die sich in der Vergangenheit bewährt haben. Eine herausragende Führungskraft wird diese Führungsstile je nach Situation einsetzten bzw. kombinieren.

Der starke Anführer

Der starke Anführer ist immer noch der Führungsstil, den man in Unternehmen am häufigsten antrifft. Allerdings geht es dabei nicht darum, wie ein Diktator die eigenen Mitarbeiter zu terrorisieren. Vielmehr gibt ein starker Anführer ein klares Ziel vor und treibt sein Team zu Höchstleistungen an.
Darüber hinaus demonstriert ein solcher Leader auch Stärke nach außen. Werden die eigenen Miterbtet zu Unrecht kritisiert und attackiert, steht der starke Anführer schützend vor dem eigenen Team.

Der Kommunikator

Beim Typ des Kommunikators dreht sich alles, wie der Name schon sagt, um Kommunikation. Entscheidungen werden offen kommuniziert und begründet auch Kritik vom Team am Leader darf offen vorgebracht werden. Darüber hinaus wird das gesamte Team bereits bei der strategischen Planung fest in den Prozess eingebunden. Ein integrativer Führungsstil basiert auf Dialog.

Der Authentische

Ein authentischer Leader gibt zu, wenn er einmal selbst nicht weiterweiß oder einen Fehler gemacht hat. Gleichzeitig zeigt ein solcher Leader auch immer authentisch die eigenen Gefühle: Stimmen die Ergebnisse nicht ist die Wut genauso echt, wie die Sorge, wenn ein Familienmitglied eines Mitarbeiters ins Krankenhaus muss.

Der Coach

Beim Führungsstil des Coaches dreht sich alles darum, das eigene Team kontinuierlich weiterzuentwickeln. Mitarbeiter werden dafür motiviert sich selbst und andere im Team weiterzubilden. Auch die Führungskraft selbst muss hier natürlich immer auf dem neusten Stand in den unternehmensrelevanten Bereichen bleiben, um ein guter Coach sein zu können.

Eigenschaften, die für jeden Chef wichtig sind

Wie bereits erwähnt, gibt es „den perfekten Führungsstil“ nicht. Jede Situation und jeder Mitarbeiter erfordert eine andere Herangehensweise, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Dennoch gibt es einige Eigenschaften bzw. generell Punkte, die für jeden Chef wichtig sind. Wenn man sich an diese Kernpunkte hält, ist das Fundament für ein erfolgreiches Team und effizientes Leadership bereits gelegt.

Haben meine Mitarbeiter alles, was sie für den Erfolg brauchen?

Für das Scheitern eines Projekts oder eines Produkts kann es viele verschiedene Gründe geben, die oft außerhalb der Kontrolle der Führungskräfte liegen. Das die Mitarbeiter mit allem ausgestattet sind, was sie benötigen, um das Projekt erfolgreich umzusetzen, liegt aber durchaus innerhalb des Kontrollbereichs der Führungskräfte.

Es ist eine der wichtigsten Aufgaben eines jeden Leaders, die eigenen Leute mit allen benötigten Tools auszustatten. Damit sind nicht nur die standardmäßigen Laptops und Schreibtischlampen gemeint. Alles, was das Leben der Mitarbeiter leichter und das Team somit produktiver macht, muss auch eingesetzt werden. So zum Beispiel Softwarelösungen, die wirklich praktisch sind und für einen effizienteren Workflow sorgen.

Damit sind zum Beispiel Cloud Computing Werkzeuge und Team-Tools wie simple Chaträume gemeint. Aber auch Werkzeuge für das Erstellen der neuen QR-Rechnung und andere Accounting Programme sind extrem wichtig. Darüber hinaus muss natürlich auch die Hardware immer aktuell genug sein, um mit solchen Softwarelösungen überhaupt arbeiten zu können.

Und auch außerhalb der IT-Welt ist es entscheidend, nicht an der Ausrüstung der eigenen Mitarbeiter zu sparen. Maschinenbauer und Handwerker benötigten das beste und neuste Werkzeug, Sales-Mitarbeiter geeignete Firmenfahrzeuge und Servicemitarbeiter mobile Endgeräte und Diagnostiktools.

An dieser Stelle zu sparen, bedeutet immer auch am eigenen Erfolg zu sparen. Schließlich werden diese Anschaffung nicht getätigt, um den Mitarbeitern eine Freude zu machen. Nein, diese Anschaffungen werden getätigt, um das eigene Team effizienter und das Unternehmen so erfolgreicher zu machen.

Verantwortung übernehmen

Es gibt eine Art von Chef, die bei Mitarbeitern auf der ganzen Welt besonders verhasst ist: Wenn es um die Inanspruchnahme eines Erfolgs und guter Leistung geht, sind diese Chefs immer ganz vorne mit dabei. Stimmen die Ergebnisse aber nicht, wird die Schuld immer auf einen andren geschoben, Hauptsache, nichts landet auf den eigenen Füßen.

Das sorgt nicht nur dafür, dass die Mitarbeiter diesem Chef null Empathie und Respekt gegenüber bringen. Nein, ein solches Verhalten kreiert auch ein Klima der „Schuld-Abwälzerei“. Niemand ist für irgendwas verantwortlich, also muss man sich auch bei nichts wirklich anstrengen.

Wenn die Führungskraft allerdings für schlechte Ergebnisse selbst die Verantwortung übernimmt und deshalb immer ihr Bestes gibt, dann wird das auch den Rest des Teams zu genau diesem Verhalten motivieren. Ein Führungsstil der gelebte seine wahre Wirkung als Vorbild beweist und nachhaltig wirkt. Deshalb ist es unserer Meinung nach eine der wichtigsten Eigenschaften eines Leaders, Verantwortung für die eigenen Fehler und fehlende Performance im Team zu übernehmen.

Balance

Bei all den, in diesem Artikel vorgestellte, Führungsstilen und Leadership-Tipps ist es immer wichtig, eine gesunde Balance zu wahren. Ein Leader darf nicht zu dominant und kalt gegenüber den eigenen Leuten seine, gleichzeitig aber auch nicht so freundschaftlich, dass die Performance in den Hintergrund rückt. Deshalb ist es auch als Führungskraft, wie bei allen Dingen im Leben, extrem wichtig, immer die perfekte Balance zu wahren.