Mitarbeiterbewertung digital – so gibt man modernes Feedback

Die Mitarbeiterbewertung ist eines der wichtigsten Werkzeuge von Management und HR. Schliesslich können damit nicht nur Mitarbeiter motiviert und verbessert werden. Nein, es können auch Schwachstellen im eigenen Unternehmen ausgemacht werden und Under-Performer gezielt angesprochen werden. Kurz gesagt ist die Mitarbeiterbewertung eines der wichtigsten Tools für ein dauerhaft leistungsfähiges Team bzw. Unternehmen.

Allerdings hat sich das Feld der Mitarbeiterbewertung, genau wie alle anderen Unternehmensfelder auch, im Zuge der Digitalisierung stark verändert. Das gilt dann nicht nur für die verschiedenen Prozesse und eingesetzten Software-Tools. Nein, auch was sich Mitarbeiter und Führungskräfte inzwischen von einem solchen Feedback erwarten hat sich stark geändert. Deshalb wollen wir in folgendem Ratgeber erklären, wie man eine Mitarbeiterbewertung im digitalen Zeitalter richtig erstellt.

Führen im digitalen Zeitalter – Kommunikation und Transparenz

Die fortschreitende Digitalisierung unserer Gesellschaft hat auch die Geschäftswelt nachhaltig verändert. Rechnungen werden inzwischen digital mit dem QR Modul erstellt, Werbung läuft mehr als die hälfte Digital, Zahlungen sind ohne e-Banking kaum vorstellbar. Immer mehr Mitarbeiter arbeiten im Home-Office. Ein Grossteil der Kommunikation findet online statt. Nicht nur wegen der Pandemie, aber auch sonst entdecken viele Unternehmen die Vorteile eines mix aus Office & Home-Office. Und auch die Mitarbeiterbewertung hat sich stark weiterentwickelt.

Bevor wir uns allerdings mit der Mitarbeiterbewertung beschäftigen, wollen wir uns zunächst dem modernen Führungsstil in Unternehmen zuwenden. Denn auch dieser wurde im Zuge der Digitalisierung revolutioniert. Und um als Führungskraft effektives und angemessenes Feedback in Form einer Mitarbeiterbewertung geben zu können, muss man zunächst verstehen, welche Kernkompetenzen Mitarbeiter von der modernen Führungskraft eigentlich erwarten. Denn genau diese Kernkompetenzen sind auch bei der Erstellung des Feedbacks extrem wichtig.

In so gut wie allen Umfragen und Erhebungen, die in den letzten Jahren durchgeführt wurden, wird eine bestimmte Kernkompetenz immer wieder als besonders wichtig hervorgehoben: Kommunikation. Dabei hat diese Form der Kommunikation nichts mehr mit dem allmächtigen Chef zu tun, der vom Schreibtisch aus seine Mitarbeiter zusammenschreit. Vielmehr geht es um ehrliche Rückmeldungen, Motivation und Wertschätzung.

Denn die moderne Führungskraft soll nicht nur leiten, sondern auch als Vorbild agieren und für zufriedene und motivierte Mitarbeiter sorgen. Die Kompetenzen, die am zweit- und dritthäufigsten genannt wurden, stehen dazu in einer direkten Wechselbeziehung: Transparenz und Mitarbeiterorientierung. Dazu gehört auch, dass man als Führungskraft eigene Fehler eingesteht und dafür die Verantwortung übernimmt.

Übrigens: Diese Werte sind nicht nur den Mitarbeitern wichtig. Auch Unternehmensleitungen wünschen sich von ihren Führungskräften aktuell vor allem Kommunikationsfähigkeit, Transparenz und Mitarbeiterorientierung. Für ein erfolgreiches Handeln ist es also als Führungskraft heutzutage elementar, ein Teamplayer und Vorbild zu sein.

Darum ist eine Mitarbeiterbewertung so wichtig 

Eine Mitarbeiterbewertung einer ganzen Abteilung oder eines ganzen Teams kann ganz schön zeit- und ressourcenaufwendig sein. Warum ist es also so wichtig, den ganzen Aufwand zu betreiben? Wie bereits erwähnt wünschen sich Angestellte und Unternehmensleitung gleichermassen, dass für die moderne Führungskraft Transparenz und Kommunikation an erster Stelle stehen.

Und ein grosser Teil von Kommunikation und Transparenz ist, dass jeder Mitarbeiter genau weiss, wie die eigene Arbeitsleistung bewertet wird. Noch wichtiger ist aber, dass der oder die Angestellte weiss, warum die Arbeitsleistung entsprechend bewertet wird. Denn nur so kann ein Feedback auch umgesetzt und angewandt werden.

Lob und Kritik

Die Mitarbeiterbewertung ist im modernen Unternehmen ein Vielzweck-Tool. Denn einmal erhalten Mitarbeiter dabei für herausragende Leistungen das verdiente Lob. Im Bewertungsgespräch kann eine besondere Performance hervorgehoben und angesprochen werden. Mitarbeiter fühlen sich dadurch wertgeschätzt und fair behandelt. Das wiederum ist ein unglaublich wichtiger Faktor für die Motivation im Team.

Gleichzeitig kann im Mitarbeitergespräch aber auch ehrliche und notwendige Kritik geäussert werden. Das sorgt einmal dafür, dass fehlerhafte oder ungenügende Leistung direkt angesprochen wird und der Mitarbeiter seine Performance anpassen kann. Gleichzeitig weiss dadurch auch jedes Teammitglied, dass alle Verfehlungen, die eigenen und die aller anderen Teammitglieder, auf die gleiche faire und objektive Art adressiert werden. Auch das ist extrem wichtig für die Motivation und Leistung einer Abteilung oder eines Unternehmens.

So erstellt man eine Mitarbeiterbewertung richtig

Durch eine fortschreitende Digitalisierung und modernisierte Prozesse im HR-Management und der Unternehmenspsychologie hat sich auch der Bereich der Mitarbeiterbewertung stark verändert. Inzwischen gibt es verschiedene Formen und Methoden, um Angestellten und Mitarbeitern ein Feedback zu geben. Im Folgenden wollen wir einige davon genauer vorstellen.

Absolute Bewertung

Die absolute Bewertung ist die klassische Form der Mitarbeiterbewertung. Dabei wird eine einzelne Angestellte/-r für die individuelle Leistung während eines gewissen Zeitrahmens bewertet. Dabei liegt die Betonung auf absolut. Das heisst, dass der Mitarbeiter wirklich individuell und nicht im Vergleich mit anderen Mitarbeitern bewertet wird. Das ist ein wichtiger Unterschied.

Die absolute Bewertung kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden. So kann die entsprechende Führungskraft die Bewertung selbst durchführen. Es können aber auch andere Kollegen und Führungskräfte befragt werden, deren Urteil dann in das Feedback miteinfliesst.

Auch, dass der zu bewertende Mitarbeiter eine Selbsteinschätzung als Teil der Mitarbeiterbewertung abgibt, hat sich bewährt. So können eventuell weitere Punkte zur Optimierung bzw. Anpassung gefunden werden. Allgemein gilt: Umso mehr Daten und Meinungen in eine Bewertung einfliessen, um so ausgeglichener, effektiver und realistischer wird die Bewertung auch.

Relative Bewertung

Die relative Bewertung ist eines der beliebtesten Tools zur Optimierung einer Abteilung, eines Teams oder sogar des ganzen Unternehmens. Für ein solches Feedback werden individuelle Bewertungen für jedes Mitglied der zu bewertenden Gruppe erstellt. Anschließend werden diese Bewertungen dann miteinander verglichen, bzw. in ein relatives Verhältnis zueinander gestellt.

Für eine effektive Bewertung werden die einzelnen Feedbacks häufig in Untergruppen eigeteilt. Besonders beliebt ist das 20/70/10 Modell. Dabei werden alle bewerteten Mitarbeiter in eine der drei Gruppen eingeteilt: Die besten 20%, die für ihre herausragende Performance Lob und Belohnung verdienenden. Dann 70% mit einer starken Performance, die weiterhin im Fokus von Lob und Förderung stehen sollten.

Und dann noch die 10% mit der schlechtesten Performance. Hier muss Kritik geübt und Anpassungen durchgeführt werden. Bleibt ein Teammitglied dauerhaft unter dem Leistungsniveau der übrigen Gruppe müssen eventuell weitere Schritte eingeleitet werden.

360-Grad Bewertung

Die 360-Grad Bewertung ist noch relativ neu in der Unternehmenswelt. Für eine solche Bewertung werden Mitarbeiter, Untergebene, Vorgesetzte, Kunden und Geschäftspartner einer Führungskraft befragt. Aus all den Daten und Informationen wird dann eine Gesamtbewertung zur Beurteilung der Performance erstellt.

Eine solche Mitarbeiterbewertung ermöglicht ein unvergleichbar umfassendes und effektives Feedback. Da die Erstellung einer solchen Bewertung aber auch extrem aufwendig ist, ist die Anwendung meist auf gehobene Führungskräfte reduziert.

Fazit:

Egal welche Tools und Methode Sie einsetzen, die offene und transparente Kommunikation ist essentiel. Nicht nur ein Jahresgespräch, sondern auch unter dem Jahr sollte die Kommunikation gepflegt werden. In Zeiten von Lockdowns sogar erst recht sollte drauf geachtet werden zwischen durch den Mitarbeiter nach dem Befinden zu Fragen. Es steht und fällt mit der Kommunikation – analog oder digital spielt keine Rolle. Es ist das tun, das zählt.