eBill versus QR-Rechnung
Die eBill hat sich in den letzten Jahren als Alternative zum Einzahlungsschein beziehungsweise zur QR-Rechnung etabliert. Da das Verfahren zu Beginn teuer und kompliziert war, hat es sich nur für grosse Rechnungssteller wie Krankenkassen oder Telekomanbieter gelohnt, es zu nutzen. Mit der Einführung des Netzwerkpartnermodells versprach die SIX Group AG einen einfachen Zugang auch für kleinere Rechnungssteller. Doch kann die eBill ihr Ziel, zum schweizweit führenden Standard für die Rechnungsstellung zu werden, mit diesen Massnahmen wirklich erreichen? In diesem Blog „eBill versus QR-Rechnung“ finden Sie es heraus!
Mit der eBill liefern Rechnungssteller Ihre Rechnungen direkt ins Onlinebanking ihrer Kunden, wo sie angeklickt und bezahlt werden können. Das ist vor allem für die Zahlungspflichtigen einfach und effizient. Die Frage aber ist: Kann das Netzwerkpartnermodell der SIX Group AG ihre Versprechen im Hinblick auf den Einsatz der eBill halten? Bevor wir diese Frage beantworten, soll nachfolgende Abbildung den Prozess klären:
Ein grosses Problem war und ist, dass bei Weitem nicht alle Rechnungssteller eBill verwenden. Daher kann immer nur ein Teil der Rechnungen auf diese Weise bezahlt werden. Ein Grossteil der Rechnungen wird nach wie vor per Post verschickt, immer häufiger auch per E-Mail. Sowohl Rechnungssteller als auch -empfänger sind dadurch gezwungen, verschiedene Kanäle zu unterhalten und zu koordinieren. Während die Kosten für den Rechnungsversand via E-Mail unschlagbar tief sind, punktet die eBill mit der hohen Zahlungsmoral der Zahlungspflichtigen. Nichtsdestotrotz bleibt es unbefriedigend, dass so etwas Simples wie die Rechnungsstellung nicht über eine einzige Infrastruktur abgewickelt werden kann, sondern mehrere Verfahren gleichzeitig existieren.
Netzwerkpartnermodell
Bis vor wenigen Jahren mussten sich Rechnungssteller bei der SIX Group AG, genauer gesagt bei ihrer Tochterfirma Paynet, registrieren, um Rechnungen einliefern zu können. Dieser Prozess war teuer und kompliziert. Mit Einführung des Netzwerkpartnermodells wurden die administrativen Aufwände und die Kosten reduziert. Gleichzeitig wurden neue Funktionen wie zum Beispiel die «Dauerfreigabe» eingeführt. Sie funktioniert ähnlich wie das Lastschriftverfahren, will heissen, der Rechnungssteller kann den Betrag vom Konto des Zahlungspflichtigen einziehen, ohne dass dieser eine Freigabe erteilen muss. Im Gegensatz zum Lastschriftverfahren besteht hier aber keine Widerspruchsmöglichkeit, um das Geld zurückfordern zu können. eBill-Nutzer dürfen sich auf weitere interessante Anwendungen freuen, die zum Beispiel Spendensammlungen erleichtern sollen.
Beim Netzwerkpartnermodell schickt der Rechnungssteller die Rechnung nicht direkt an den Empfänger, sondern an den Netzwerkpartner (NWP). Dieser erledigt die Konvertierung in eine eBill und die Einlieferung an die Onlinebank des Empfängers.
eBill versus QR-Rechnung
Damit Sie als KMU den Überblick wahren können, hat QR Modul die wichtigsten Vor- und Nachteile der eBill und der QR-Rechnung in der nachfolgenden Tabelle aubereitet.
Merkmal | eBill | QR-Rechnung |
---|---|---|
Einlieferung in die Onlinebank des Empfängers | Ja | Nein |
Versand per E-Mail | Nein | Ja |
Versand per Post | Nein | Ja |
Zahlung digital (Onlinebanking, Mobile Banking) | Ja | Ja |
Zahlung analog (Postschalter, Vergütungsauftrag) | Nein | Ja |
Option für Rechnungsempfänger, Rechnungsbetrag anzupassen | Nein | Ja |
Zahlungsmoral der Zahlungspflichtigen | Sehr hoch | per Post verschickt: Sehr hoch per E-Mail verschickt: Mittel |
Kosten für Rechnungssteller (KMU) | Für KMU mit max. 1’000 Rechnungen / Monat: Hoch. Die meisten Netzwerkpartner berechnen in diesem Mengenbereich CHF 0.30 bis 0.40 pro verschickter eBill. Bei manchen Anbietern kommt noch eine monatliche Grundgebühr zwischen CHF 50 und CHF 100 hinzu. | Post: Hoch. Es fallen Kosten für Druck und Porto an. Die Erzeugung der QR-Rechnung selbst ist kostengünstig. Falls der Rechnungsempfänger die Rechnung am Postschalter bezahlt, kommen Schaltergebühren der Post hinzu. E-Mail: Klein. |
Kosten für Rechnungssteller (grosse Firmen) | Für Firmen mit mehr als 10’000 Mio. Rechnungen / Monat: Mittel. In diesem Mengenbereich werden die Kosten normalerweise bilateral verhandelt, sind aber wesentlich tiefer als für KMU. | analog Kosten für KMU |
Administrativer Aufwand für Rechnungssteller | Etablierung des Prozesses: Grosser Aufwand. Erfordert IT-Spezialisten im Betrieb, die die Anbindung an die Systeme des Netzwerkpartners einrichten und warten. Betrieb: Mittel | Etablierung des Prozesses: Kleiner Aufwand. Keine IT-Kenntnisse erforderlich. Betrieb: Kleiner Aufwand, sofern ein Angebot genutzt wird, das nicht nur den QR-Zahlteil erzeugt, sondern die komplette QR-Rechnung. Rechnungssteller, die eine Rechnung z. B. im Word erzeugen, nehmen unnötigen Mehraufwand in Kauf. |
Kosten für Rechnungsempfänger | keine | keine |
Fazit
Sowohl die eBill als auch die QR-Rechnung besitzen ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Das Versprechen der SIX Group AG, dass die eBill für alle Rechnungssteller die kostengünstigste Art der Rechnungsstellung ist, wird aber nicht eingehalten. Die SIX kann die Tarifordnung ihrer Netzwerkpartner auch kaum beeinflussen. So bleibt die eBill für KMU mit weniger als 10’000 Rechnungen im Monat weiterhin ein teurer Kanal, der überdies auch noch IT-Spezialisten im eigenen Betrieb erfordert, um die Anbindung an das Netzwerk sicherzustellen. Für diese Gruppe der Rechnungssteller empfiehlt es sich daher, auf die QR-Rechnung zu setzen. Sie ist in den meisten Buchhaltungsprogrammen integriert oder kann alternativ bei einen Online-Service wie QR Modul schnell, einfach und günstig erzeugt werden.
Weitere Informationen
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