Schweizer Banken verlangen hohe Gebühren für Instant Payments

Im November 2023 hat die SIX Group AG zusammen mit der Schweizerischen Nationalbank die Infrastruktur im Interbankenzahlungsverkehr aufgerüstet, sodass Instant Payments, also Zahlungen in Echtzeit, möglich wurden. Seit August 2024 müssen die grössten Schweizer Banken in der Lage sein, Instant-Zahlungen zu empfangen, die restlichen Banken folgen bis 2026. Freiwillig für die Banken ist es, ausgehende Instant-Payment-Zahlungen zu offerieren. In diesem Bankenvergleich erfahren Sie, bei welchen Banken Sie zu welchen Preisen Instant Payments ausführen können.

Instant Payments verändern die Bezahllandschaft komplett

Beispiele aus dem Ausland zeigen, dass Instant Payments sehr beliebt sind, solange sie von den Banken günstig angeboten werden. So hat beispielsweise die App «pix» der brasilianischen Nationalbank den dortigen Bezahlmarkt im Sturm erobert – QR Modul hat darüber berichtet. Der Erfolg von Instant Payments liegt unter anderem darin, dass es sich um normale Bank-an-Bank-Zahlungen handelt, die jeder nutzt, wenn er Rechnungen bezahlt. Von herkömmlichen Zahlungen unterscheiden sie sich dadurch, dass sie in Echtzeit abgewickelt werden, sodass sie plötzlich auch für Zahlungen an der Ladenkasse, stationär wie online, interessant sind. Damit wurde ein Standard geschaffen, der alle Bedürfnisse im Zahlungsverkehr mit einem einzigen Verfahren bedient.

Schweizer Banken verlangen unerklärlich hohe Gebühren für Instant Payments

Einige wenige Banken haben erkannt, dass Instant Payments die traditionellen Bank-an-Bank-Zahlungen ablösen werden und betrachten sie als «das neue Normal». Die Berner Kantonalbank, die Graubündner Kantonalbank und die Hypothekarbank Lenzburg bieten diese Zahlungen kostenlos an. Andere Banken haben Instant Payments noch nicht eingeführt oder haben gar nicht vor, das zu tun. Und wieder andere Banken bieten Instant Payments zwar an, verlangen aber eine horrende Gebühr, die als eine Art Schutzgebühr fungiert, die Sie als Bankkunde davon abhalten soll, Instant Payments zu nutzen. Der Grund liegt darin, dass diese Banken ihre hohen Gebühreneinnahmen schützen wollen, die sie mit TWINT-, Debit- und Kreditkartenzahlungen generieren. Die höchste Gebühr verlangt die UBS mit CHF 5.00 pro Zahlung.

Wie lange die betroffenen Banken ihren Widerstand gegen die Nutzung von Instant Payments werden aufrecht halten können, ist fraglich. Sicher ist hingegen, dass früher oder später Bezahllösungen am Markt auftauchen werden, die bargeldlose Zahlungen an der Ladenkasse, im Onlineshopping, in Hotels und Restaurants auf Basis von Instant Payments ermöglichen. Banken, die die Zeichen der Zeit erkennen und ihr Angebot entsprechend ausrichten, werden davon profitieren. Die übrigen, die verbissen an ihren alten Pfründen festhalten, dürften sich eines Tages die Augen reiben und sich fragen, weshalb sie abgehängt wurden.

Bankenvergleich Instant Payments

Im nachfolgenden Vergleich erfahren Sie, ob und zu welchen Konditionen die wichtigsten Schweizer Retailbanken ausgehende Instant Payments anbieten. Wir fokussieren hier bewusst auf Zahlungsausgänge – erstens weil es für die meisten Banken freiwillig ist, diese anzubieten, und zweitens weil in der Regel nur für Zahlungsausgänge Gebühren anfallen. Hinsichtlich der Zahlungseingänge ist es so, dass alle Banken diese bis 2026 empfangen können müssen. Für Zahlungseingänge werden in den allermeisten Fällen keine Gebühren verlangt.

Bank
Gebühr für ausgehende Instant Payment-ZahlungBank
Gebühr für ausgehende Instant Payment-Zahlung
UBSCHF 5.00PostFinancenoch nicht möglich
RaiffeisenbankCHF 2.00Bank WIRnoch nicht möglich
Migros Banknoch nicht möglichAlternative Banknoch nicht möglich
Bank Clernoch nicht möglichHypothekarbank Lenzburg0.00
Aargauische KantonalbankCHF 2.00Appenzeller Kantonalbanknoch nicht möglich
Banco dello Stato del Cantone TicinoCHF 5.00Banque Cantonale de Fribourgnoch nicht möglich
Banque Cantonale de Génèvenoch nicht möglichBanque Cantonale du Juranoch nicht möglich
Banque Cantonale Neuchâteloisenoch nicht möglichBanque Cantonale Vaudoisenoch nicht möglich
Basellandschaftliche Kantonalbanknoch nicht möglichBasler Kantonalbanknoch nicht möglich
Berner Kantonalbank0.00Glarner Kantonalbankmöglich ab Ende 2025
Graubündner Kantonalbank0.00Luzerner Kantonalbanknoch nicht möglich
Nidwaldner Kantonalbanknoch nicht möglichObwaldner Kantonalbanknoch nicht möglich
Schaffhauser Kantonalbanknoch nicht möglichSchwyzer Kantonalbanknoch nicht möglich
St. Galler KantonalbankCHF 2.00Thurgauer KantonalbankCHF 3.00
Urner Kantonalbanknoch nicht möglichWalliser Kantonalbanknoch nicht möglich
Zuger KantonalbankCHF 3.00Zürcher KantonalbankCHF 2.00
Acrevis Banknoch nicht möglichBank Valiantnoch nicht möglich
Bank Linthnoch nicht möglichLiechtensteinische Landesbanknoch nicht möglich
Baloise Bank SoBanoch nicht möglichBank Julius Bärnoch nicht möglich
Clientisnoch nicht möglich

Weitere Informationen

SIX Interbank Clearing AG: Instant Payments: «Das neue Normal»

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